PES

Antifragilität und die Unmöglichkeit
einen Klassiker zu entwerfen

Während Fragilität von zunehmender und Stabilität von fehlender Abnutzung ausgeht, beschreibt Antifragilität eine stete Aufwertung im Gebrauch. Grundlegend für dieses Ordnungsprinzip ist der zeitliche Ablauf eines Sachverhaltes – die Gegenüberstellung von Zuständen und Wirkungsweisen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Erst über die Betrachtung einer Zeitspanne kann eine positive, negative oder ausbleibende Entwicklung abgeleitet werden, welche derartige Begriffe rechtfertigt. Als hölzernes Objekt bleibt das Sitzmöbel pes von der Abnutzung des Materials und somit dem zeitlichen Verfall nicht verschont. Selbst der Gegenstand, formal als Stuhl zu klassifizieren, muss durch sein unvollständiges Erscheinungsbild als labil bezeichnet werden.
Ein stabiler Zustand stellt sich durch den funktionalen Kontakt mit dem Nutzer ein. Dieser ergänzt den fehlenden Teil des Stuhles. Bei beständiger Benutzung und durch den damit verbundenen Aufbau von Muskeln, Sehnen und Bändern, lässt sich diese stabile Postion immer andauernder aufrecht erhalten. Es ist somit das innewohnende Übungsprinzip, welches dieses Sitzmöbel als antifragil auszeichnet.

PES

Enturf zum Thema Antifragil
Zusammenarbeit mit Jonas Fleckenstein
2014